Viele Institute verwenden scheinbar bedeutend mehr Fantasie auf die geschönte Darstellung ihrer Renditen und Optimierung ihrer Gebühren als auf die Anlage selbst. Daher möchte ich hier ein paar Formeln zur überschlägigen Prüfung und am Ende der Seite ein paar Tipps zu finanziellen Fragen geben. Falls dadurch Betrüger und Abzocker ein paar Opfer weniger fänden, würde mich das sehr freuen!

Ich möchte mich für das bisher erhaltene Feedback zu dieser Seite bedanken. Insbesondere bei denen, die mich ein "Arschloch" nennen. Ich freue mich über solches Feedback. Es zeigt, daß ich mit meiner Kritik genau ins Schwarze treffe.

Unterschätzen Sie nicht die Wirkung der Zinseszinsen! Zur Abschätzung der Zeit d in Jahren, nach welcher sich ein Kapital K0 bei jährlicher Verzinsung mit dem Zinssatz p unter Berücksichtigung der Zinseszinsen verdoppelt hat, kann die folgende einfache Formel verwendet werden:

Die genaue Berechnung für eine Vervielfachung des Kapitals mit dem Faktor v kann nach folgender Formel erfolgen:

Die folgende Tabelle zeigt für einige ausgewählte Zinssätze p die Anzahl der Jahre, die benötigt werden, bis sich ein Kapital um den Faktor v vervielfacht hat:

    Zinssatz p    
Vervielfachung v 2 4 6 8
1,1 4,8 2,4 1,6 1,2
1,2 9,2 4,6 3,1 2,4
1,3 13,2 6,7 4,5 3,4
1,4 17,0 8,6 5,8 4,4
1,5 20,5 10,3 7,0 5,3
1,6 23,7 12,0 8,1 6,1
1,7 26,8 13,5 9,1 6,9
1,8 29,7 15,0 10,1 7,6
1,9 32,4 16,4 11,0 8,3
2 35,0 17,7 11,9 9,0
2,5 46,3 23,4 15,7 11,9
3 55,5 28,0 18,9 14,3
5 81,3 41,0 27,6 20,9
7 98,3 49,6 33,4 25,3
10 116,3 58,7 39,5 29,9

 


Berechnung der Rendite einer Anlage:

Wird ein Kapital jährlich mit einem (jeweils verschiedenen) Zinssatz ij verzinst, so berechnet sich der effektive Zinssatz bzw. die Rendite i zu:

Die Rendite ist der Zinssatz, der bei gleicher Verzinsung pro Zinsperiode gezahlt werden müßte, um das gleiche Endkapital zu erreichen.

Die Rendite hat nichts mit der durchschnittlichen Wertentwicklung zu tun, die oft höher liegt, aber kaum Aussagekraft besitzt.

Wird ein Kapital K0 für eine Zeit d angelegt und erzielt nach dieser Zeit ein Endkapital K1, so beträgt die Rendite:

Allgemein sollte bei der Renditebetrachtung nicht vergessen werden, daß diese durch Ertragssteuern und Inflation weiter geschmälert werden. Außerdem fallen oft noch Kosten für Verwaltung und Vertrieb an.

Die Inflation läßt die Rendite dahin schmelzen wie Schnee in der Sonne. Vergessen Sie bei Ihren Berechnungen nicht den Kaufkraftverlust! Dumm ist auch, daß bei der Berechnung der abzuführenden Steuer die Inflation nicht berücksichtigt wird. Sie zahlen also Steuern für Gewinne, die Sie real gar nicht erzielt haben! Warum? Um die Steuereinnahmen des Staates zu mehren. Der Bundesfinanzminister freut sich mit Sicherheit über Ihren Kommentar hierzu!

Insbesondere Versicherungsverträge sind oft gezillmert. Das bedeutet, daß alle Kosten für Vertrieb und Verwaltung in den ersten Beitragsjahren von den Beiträgen abgezogen werden, so daß nur ein Teil der Beiträge ins Investment fließt. Das schmälert die Rendite ganz erheblich, ist aber leider noch immer nicht verboten. Für eine Renditebetrachtung ist es wichtig, zu wissen, welcher Anteil der Beiträge in den ersten Jahren ins Investment fließt. Aus gutem Grund erhält man diese Daten oft erst nach sanftem Druck.

Bilder sagen mehr als Worte: das folgende Bild zeigt die Entwicklung einer realen, fondsbasierten Lebensversicherung.

Die rote Kurve entspricht der Summe der Beiträge (5% Dynamik). Die blaue Kurve zeigt die Wertentwicklung eines Tagesgeldkontos bei einer Verzinsung mit 3% zum Vergleich. Die grüne Kurve entspricht der blauen Kurve, wobei die Kosten für Vertrieb und Verwaltung abgezogen wurden. Die schwarzen Pluszeichen schließlich zeigen dem tatsächlichen Rückkaufswert der Versicherung.

  • Folgt die Wertentwicklung der Versicherung der Vergleichskurve, dann übersteigt diese wegen der Zillmerung erst nach ca. 12 Jahren die Summe der Beiträge - bis dahin ist die Versicherung ein Verlust!
  • Durch die Zillmerung wird das Guthaben am Ende der Laufzeit um ca. €7000 reduziert. Das sind die wahren Kosten für Vertrieb ("Beratung") und Verwaltung!
  • Die Versicherung erzielt in guten Zeiten nicht mehr Gewinn als ein Tagesgeldkonto mit 3% Verzinsung - allerdings abzüglich horrender Kosten!
  • Die Versicherung läßt keine Anzeichen erkennen, jemals die Rendite eines Tagesgeldkontos mit 3% Verzinsung zu schlagen!
  • Der erwirtschaftete Gewinn steht in einem krassen Mißverhältnis zu den Kosten!

Für eine Zusatzrente von €500 benötigen Sie ein Kapital von grob geschätzt €100.000. Multiplizieren Sie diese Summe mit der Zahl der Rentner (ca. 20 Mio.) und setzen Sie das Ergebnis (ca. 2 Billionen) in Beziehung z.B. zum Bruttoinlandsprodukt (in Deutschland ca. 2.4 Billionen Euro; Stand 2007). Fragen Sie sich dann, ob es in der Wirtschaft für eine solch atemberaubende Menge an Geld überhaupt genügend sichere Anlagen mit mindestens 3% Verzinsung geben kann. Das wäre nämlich die Voraussetzung, damit die private Altersvorsorge auf Basis von Finanzprodukten funktionieren kann!

Ein großer Teil des Kapitals für die Altersvorsorge wurde im Ausland investiert. Nun hängt die Höhe Ihrer Rente davon ab, ob insolvente Immobilienbesitzer in den USA, in Griechenland, Portugal, Spanien usw. ihre Schulden zurückzahlen. Ist diese Vorstellung beruhigend?

Update: in Baden-Württemberg würden die Landtags-Abgeordneten gerne die private Altersvorsorge verlassen. Wegen der schlechten Rendite und der hohen Kosten!


Ein jährliches prozentuales Wachstum der Wirtschaft wird von Wirtschafts-"Experten" und anderen Wichtigtuern als absolut erstrebenswert propagiert. Wer das tut, hat offensichtlich das Wesen der Exponentialfunktion nicht verstanden. Das folgende Bild zeigt beispielhaft für ein Wachstum von 3% (rot) bzw. 5% (grün), wie sich die Wirtschaft entwickeln würde:

Wie man leicht erkennt, hat sich die Wirtschaftsleistung bei 5% Wachstum nach 14 Jahren etwa verdoppelt, nach weiteren 14 Jahren vervierfacht. Genauso würde sich der Verbrauch an Ressourcen entwickeln. Bedenkt man die Tatsache, daß manche Ressourcen bereits jetzt knapp sind, dann weiß man, was die obige Empfehlung ist: Bullshit!

Es gibt natürlich einen Weg, das angestrebte "Wachstum" trotzdem zu erhalten: Inflation, d.h. Wachstum der Geldmenge ohne realen Gegenwert. Zugegeben: Wachstum klingt besser...


Man bedenke folgendes:

  • Man kann nicht mehr Steuern sparen, als man tatsächlich zahlt! Reduziert man das zu versteuernde Einkommen z.B. durch Einzahlung in ein Produkt zur Altersvorsorge, so ist für die Ersparnis der Grenzsteuersatz (bei einem zu versteuernden Einkommen von €52152 bis €250000 z.B. derzeit 42%) plus 5,5% Solidaritätszuschlag (im Beispiel also insgesamt 44,3%) maßgebend. Es gilt also etwa:

  • Es gibt Versicherungen, die bei der Berechnung der Steuerersparnis durch ihr Produkt die Steuerersparnis aufgrund der Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung ihrem Produkt zuschlagen!
  • Die von den Instituten zuletzt empfohlene Anlage ist oft die für den Kunden profitabelste, denn...
  • Der "Berater" lebt meist direkt oder indirekt von den Provisionen. Die "Beratung" ist also meist weder objektiv noch kostenlos. Die Kosten entstehen in Form einer geschmälerten Rendite!
  • Ihr "Berater" steht wahrscheinlich unter einem enormen Verkaufsdruck! Er bekommt klare Vorgaben, wovon er wie viel zu verkaufen hat. Darunter werden sich kaum Finanzprodukte befinden, die für Sie rentabel sind.
  • Versicherungen zahlen besonders hohe Provisionen und haben daher für den Anleger eine entsprechend niedrige Rendite.
  • Mißtrauen Sie Anlageempfehlungen von Banken grundsätzlich! Nicht selten verkaufen Ihnen die Institute ein Finanzprodukt und wetten mit einem anderen Geschäft auf dessen Wertverlust. Man kann das ein "Absicherungsgeschäft" nennen. Man kann es aber auch "Spekulation gegen die eigenen Kunden" nennen. Jedenfalls ermittelt in den USA die Staatsanwaltschaft u.a. gegen die Deutsche Bank wegen dieser Praktiken.
  • Wetten Sie niemals gegen die Bank! Die Bank hat genügend Kapital und Einfluß, um den Markt in Ihrem Sinne zu manipulieren - Sie haben das wahrscheinlich eher nicht!
  • Mißtrauen Sie unternehmerischen Empfehlungen von Banken! Dieselben Leute, die Ihnen heute eine Expansion mit Hilfe von Krediten aus ihrem Hause empfehlen (um Ihr Unternehmen "sexy" zu machen), sind diejenigen, welche diese Kredite in Zeiten der Not fällig stellen und Ihrem Unternehmen den Todesstoß versetzen werden! Natürlich unter Ausdruck ihres größten Bedauerns.
  • Auch mit Abgeltungssteuer bringt eine besser verzinste Anlage mehr Rendite! Es gibt Banken, die das Gegenteil behaupten!
  • Gemanagte Index-Fonds bringen selten höhere Renditen als die entsprechenden Indizes (Verwaltungskosten/Kompetenz der Fonds-Manager).
  • Dachfonds sollen ganz tolle Renditen erzielen. Sie haben aber zunächst einmal höhere Verwaltungskosten!
  • Was gut klingt, ist es dann oft doch nicht: erfolgsabhängige Gebühren für Fonds werden oft mit vielen Tricks so berechnet, daß die Fondsgesellschaft kaum jemals leer ausgeht. Viele kassieren hohe Gebühren trotz hoher Verluste. Man muß die Meßlatte nur niedrig genug hängen, dann ist alles ein Erfolg!
  • Manche Fonds erheben trotz erfolgsabhängiger Gebühren weiterhin Ausgabeaufschläge und Verwaltungsgebühren, kassieren also doppelt.
  • Analysten vergessen über komplexen mathematischen Modellen oft den klaren Menschenverstand, bewerten Finanzprodukte, die sie selbst nicht verstehen und sind oft finanziell anhängig von dem Institut, dessen Produkte sie bewerten. Manche Schrottpapiere wurden noch kurz vor ihrem kompletten Wertverlust mit "AAA" bewertet.
  • Spekulanten sollen (vor allem in der Vorstellung Neoliberaler) nützlich für die Wirtschaft sein, weil sie auf Probleme aufmerksam machen. Sie tun das, indem sie schlimmstenfalls Unternehmen zerstören und damit Arbeitsplätze vernichten, Währungen, ja sogar ganze Staaten ins Wanken bringen! Mit dem gleichen Argument könnte man behaupten, Einbrecher seien nützlich, weil sie uns auf die Schwäche unserer Haustüre aufmerksam machen.
  • Die neuen Bilanzierungsregeln erlauben, daß Wertpapiere, welche ihren Wert verloren haben, mit ihrem Wert zum Zeitpunkt des Kaufs in den Büchern gehalten werden. Das ist als ob man sein Auto zu Schrott fährt und glaubt, dieses zum Neupreis verkaufen zu können.
  • Die gesetzliche Rente wird seit langer Zeit schlecht geredet. Diese verliert aber nicht ihren Wert, weil die Bank in Zertifikate investiert hat, deren Inhalt sie selbst nicht gekannt hat. Oder weil das Institut pleite ist. Oder weil in ein Schneeballsystem investiert wurde. Oder...
  • Eine private Rente ist möglicherweise eine Chance, für das Alter vorzusorgen. Sie ist aber auf jeden Fall eine Chance für Banken und Versicherungen, enorme Gewinne zu generieren!
  • Bei der Altersvorsorge geht es um viel Geld. Monatliche Beiträge von €100 summieren sich rasch auf Endguthaben > €100000. Solche Beträge ziehen Betrüger an wie... Man kann bei der Beurteilung der Qualität einer Anlage gar nicht mißtrauisch genug sein!
  • Für den Staat liegt die Lebenserwartung bei durchschnittlich 82 Jahren, für manche Versicherungen bei über 90 Jahren! Resultat: deutlich geringere monatliche Rentenzahlungen!
  • Der garantierte Zinssatz Ihrer Kapitallebensversicherung bezieht sich nur auf den Sparanteil! Dieser wird von den Versicherungen aus gutem Grund meist nicht oder nur sehr widerwillig genannt. Er liegt oft bei nur 65% bis 80% (was die Versicherung auf jeden Fall zu einem Verlustgeschäft macht), schwankt also zwischen den Anbietern erheblich. Kennt man den Sparanteil, läßt sich über den Rückkaufswert die tatsächliche Rendite ermitteln. Daran haben die Versicherungen kein Interesse.
  • Ob Ihre Altersvorsorge rentabel ist, können Sie relativ einfach beurteilen: Sie sollten regelmäßig eine Mitteilung über deren Rückkaufwert erhalten. Bilden Sie die Differenz zweier aufeinander folgender Werte. Addieren Sie nun Ihre Beiträge für den entsprechenden Zeitraum. Die Differenz der Rückkaufwerte sollte mindestens so groß sein wie die Summe Ihrer Beiträge - verzinst mit mindestens dem Prozentsatz der Inflationsrate, sonst machen Sie Verlust. In den ersten Jahren geht der größte Teil dieses Verlusts an den Makler für die angeblich kostenlose "Beratung" und an die Versicherung in Form von Verwaltungskosten.
  • Verschiedenen Studien zufolge sind nur 10% aller Riester-Produkte für den Sparer rentabel (keine Sorge: für Banken und Versicherungen sind mit Sicherheit fast 100% rentabel).
  • Mißtrauen Sie der offiziellen Inflationsrate! Durch passende Manipulation des Warenkorbs kann man sich die Inflationsrate "ausrechnen", die man braucht, um seine Finanzpolitik zu rechtfertigen. Durch Aufnahme von High-Tech-Produkten wie Notebooks, deren Preis ständig sinkt, läßt sich z.B. die Inflationsrate nach unten drücken. Aber wie häufig kaufen Sie einen Computer und wie häufig kaufen Sie ein Brot? Nur bei gleich bleibendem Warenkorb ist die Inflationsrate aussagekräftig. Definieren Sie sich am besten Ihren eigenen Warenkorb und vergleichen Sie dessen Preis Jahr für Jahr.
  • Die Geldmenge im Euro-Raum hat sich in den letzen 10 Jahren verdoppelt, während die realen Wirtschaftsleistungen nur um 20% gewachsen sind. Sie bekommen also immer weniger für Ihr Geld.
  • Ihre Spareinlagen sind (relativ) sicher. Dafür garantiert derzeit der Bund - mit Ihren Steuergeldern und denen Ihrer Kinder!
  • Ihr Auto muß regelmäßig zum TÜV, wird also regelmäßig kontrolliert. Die Zulassung zum Betrieb ist an viele Bedingungen geknüpft. Anders im Finanzwesen: Politiker und Finanz-"Fachleute" sind stolz darauf, einige die letzten verbliebenen Kontrollen auch noch abgebaut zu haben!
  • Politiker von CDU, SPD, ganz besonders der FDP, aber auch der Grünen haben die Finanzkrise durch ihre Politik erst möglich gemacht! Erwarten Sie von denen nicht die Lösung des Problems! Dadurch würden manche dieser Damen und Herren ihr warmes Plätzchen in der Finanzindustrie am Ende ihrer politischen Karriere gefährden.
  • Die EnBW-Affäre zeigt, daß selbst Politiker mit Macho-Gehabe in Wahrheit nur Marionetten der Finanzindustrie sind.
  • Eine Bad-Bank ist eine der Mutter-Bank angeschlossene Tochter-Bank, in der weitgehend wertlose Finanzprodukte so lange aufbewahrt werden, bis sich keiner mehr daran erinnert und man sie anderen Finanzprodukten beimischen kann. "Vertrauen wiedergewinnen" heißt in diesem Zusammenhang, dumm genug zu sein, diesen Schrott zu kaufen.
  • Tatsächliches Vertrauen entsteht nur dann, wenn die Banken, die sich am meisten verzockt haben, in Insolvenz gehen und die Verantwortlichen für sehr, sehr lange Zeit ins Gefängnis wandern! Außerdem muß der Finanzbereich erheblich stärker reglementiert werden. Die Banken haben mehrfach bewiesen, daß sie selbst vollständig lernresistent sind.
  • Komplexe Finanzprodukte verschleiern oft nur ihre schlechte Rendite!
  • Wetten Sie niemals gegen die Bank! Sie können nur verlieren! Die Bank ist besser informiert und hat genügend Kapital, um z.B. Kurse in ihrem Sinne zu beeinflussen. Sie haben dieses Wissen und Kapital normalerweise nicht.
  • Banken und Versicherungen, die massiv für sich werben und die sich lautstark mit ihrer erzielten Eigenkapitalrendite brüsten, gehören nur sehr selten zu denjenigen, die auch dem Kunden eine gute Rendite bieten.
  • Eine hohe Eigenkapitalrendite ist nicht unbedingt ein gutes Zeichen und keine besondere Leistung! Sie läßt sich nämlich auch durch unverantwortliches Wirtschaften mit sehr geringem Eigenkapital und hohen Krediten erreichen. Solche Firmen bekommen ernste Probleme, wenn die Geschäfte einmal etwas schlechter laufen.
  • Machen Sie nur Geschäfte, die Sie auch verstehen (gilt auch für Banken und Versicherungen)!
  • Kaufen Sie niemals Aktien auf Kredit!
  • Was alle tun, ist deshalb noch längst nicht richtig!
  • Mißtrauen Sie ungewöhnlich hohen Renditen! Diese stehen meist in Verbindung mit hohen Verlustrisiken!
  • Vorsicht bei Stufenzinsanleihen: diese enthalten oft ein einseitiges Kündigungsrecht durch die Bank! Die Einstiegszinsen sind niedrig. Wenn die Zinsen für Sie interessant werden, kündigt die Bank! Ich habe diese Erfahrung selbst gemacht! Dem Kunden kann dadurch ein erheblicher Schaden durch Zinsverlust z.B. gegenüber Bundesschatzbriefen entstehen. Der Staat kann nämlich nicht vor Ablauf kündigen!.
  • Je größer Ihr Vermögen ist, umso höher ist Ihr Risiko, über den Tisch gezogen zu werden, denn Sie sind ein lohnendes Opfer. Seien sie sich dessen bewußt!
  • Anzug, Krawatte und großspuriges Auftreten ersetzen keine Kompetenz!
  • Lassen Sie sich nicht durch finanzmathematische Fachbegriffe blenden! Der Gewinn ist Auszahlung minus Einzahlung - und nur der bzw. die Rendite zählen!
  • Mancher so genannte Finanzexperte war früher einmal Bademeister!
  • Die finanzmathematischen Kenntnisse vieler dieser "Experten" beschränken sich auf das Eintasten von Zahlen in ein Computerprogramm, dessen Arbeitsweise sie nicht verstehen und dessen Ergebnisse sie nicht beurteilen können. Hinterfragen Sie alles! Gibt es keine plausible Erklärung: Finger weg! Es ist Ihr Geld!
  • In den Zentralen der Banken und Versicherungen finden sich auch tatsächlich hoch qualifizierte Mitarbeiter. Dazu gehören auch diejenigen, welche die "finanztechnischen Massenvernichtungswaffen" ersonnen haben, die u.a. zur Krise geführt haben. Der Staat ist mit der Kontrolle schon deshalb überfordert, weil er nicht die Millionengehälter zahlen kann, die solche Spezialisten in der freien Wirtschaft bekommen. Eine Begrenzung der Gehälter ist schon aus diesem Grund sinnvoll.
  • Tests beweisen es regelmäßig: die meisten "Beratungen" sind mangelhaft!
  • Unterschreiben Sie keinen Vertrag, ohne mindestens noch einen Tag darüber zu schlafen! Arbeitet der "Berater" mit Zeitdruck: Vorsicht!
  • Werden Sie mißtrauisch, wenn der "Berater" an Gefühle appelliert ("Sie haben doch auch Träume...", "Sie sind doch auch der Meinung, daß...", "Da wäre man ja dumm, wenn man das nicht machen würde" (manchmal ist es besser, in diesem Sinne dumm zu sein), usw.). Fakten zählen!
  • Verlangen Sie die Versicherungsbedingungen bzw. den Verkaufsprospekt von Finanzprodukten bevor Sie unterschreiben und unterziehen Sie diese einer genauen Prüfung. Bekommen Sie die Unterlagen nicht freiwillig, können Sie ziemlich sicher sein, dort unschöne Details zu finden.
  • Es ist nicht verboten, einen Versicherungsantrag zu verändern! Wollen Sie z.B. keine Mindestlaufzeit des Vertrages, dann streichen Sie die entsprechende Passage. Die Versicherung muß dann abwägen, ob sie ein Geschäft zu Ihren Bedingungen oder eben kein Geschäft macht. Sie wird sich meist für ersteres entscheiden (ggf. natürlich zu einem anderen Preis).
  • Scheuen Sie sich nicht, nachzufragen, bis Sie ein Geschäft wirklich verstanden haben! Reagiert ihr "Berater" darauf spöttisch bis herablassend: lassen Sie die Finger von dem Angebot! Das ist eine gängige Technik zur Verunsicherung, die seriöse Berater niemals anwenden würden! Wer selbst keine Ahnung von dem Geschäft hat, der kann es Ihnen auch nicht erklären.
  • Misstrauen Sie Produkt-Empfehlungen im Internet, z.B. in Foren und Blogs. Diese stammen oft von Maklern oder anderen Personen/Institutionen mit Eigeninteresse!
  • Lassen Sie "Berater" nicht im Unklaren darüber, daß Sie über sein Institut Erkundigungen einziehen werden! Viele geben dann von selbst auf und sparen Ihnen Zeit!
  • Unterschreiben Sie selbst kein Beratungsprotokoll! Wenn Sie dies tun, stimmen Sie rechtsverbindlich zu, daß das Beratungsgespräch so stattgefunden hat, wie dies die Bank darstellt. Das entspricht oft nicht der Realität! Das Gesetz sieht vielmehr vor, daß der "Berater" das Protokoll unterzeichnet!
  • Ein Heer von Lobbyisten sorgt dafür, daß Gesetze im Sinne der Finanzindustrie gemacht werden! Damit wird legal, wofür man früher ins Gefängnis kam! Machen auch Sie "Lobbyarbeit": fordern Sie von Ihrem Abgeordneten, sich auch für die Interessen der Bürger einzusetzen, die nicht für seine Partei "spenden"!
  • Die Parteien beteuern stets, daß an erhaltene Parteispenden keine Bedingungen geknüpft waren. Andererseits wäre laut höchstrichterlichem Urteil eine Spende durch ein Unternehmen, die keinem Zweck zugunsten des Unternehmens dient, Veruntreuung von Firmenvermögen und somit strafbar. Zumindest der Hotel- und Gaststättenverband braucht eine entsprechende Anzeige nicht zu fürchten. Und wenn alles moralisch einwandfrei wäre: warum weigert man sich dann so hartnäckig, die Namen der "Spender" zu nennen?
  • Daß ein Finanzprodukt von der BaFin genehmigt wurde, sagt fast gar nichts aus! Es werden nur formale Kriterien geprüft. Prinzipiell können auch betrügerische Angebote von der BaFin genehmigt werden. Firmen, die damit werben, von der BaFin überwacht zu sein, sind verdächtig!
  • Die BaFin ist personell beklagenswert schlecht ausgestattet. Das verrät uns, wie wichtig der Staat die Kontrolle der Banken tatsächlich einschätzt - im Prinzip ist das eine Aufforderung zum Betrug!
  • Der TÜV bewertet neuerdings auch Finanzprodukte. Sagen wir es so: Schuster bleib bei Deinen Leisten! Der TÜV mag Ahnung von Automobilen haben, durch finanztechnische Kompetenz ist er noch nicht aufgefallen. Wer mit dem diesem Gütesiegel wirbt, wäre mir eher suspekt.
  • Deutschland hat durch seine Exporte riesige Salden im sog. Target 2-Clearing-System aufgebaut. Diese Salden sind Forderungen gegenüber der Zentralbank eines anderen Landes. Konkret bedeutet dies, daß wir den importierenden Ländern außer der Ware auch gleich das Geld zum Bezahlen geliefert haben. Ist nun ein Land - wie z.B. Griechenland - nicht mehr zahlungsfähig, so bedeutet dies, daß wir auf diesen Forderungen sitzen bleiben, also umsonst gearbeitet haben. Unsere Exportweltmeisterschaft ist also potentiell nichts wert.
  • "Experten" sagen nun, das sei alles nicht so schlimm, schließlich bekämen wir für das geliehene Geld ja Zinsen. Es nützt jedoch nichts, Zinsen zu bekommen, wenn man das geliehene Geld selbst nicht zurück bekommt. Unsere Oma wußte das noch!
  • Im Geschäftsleben scheint man in zunehmendem Ausmaß zu glauben, alles, was nicht direkt durch ein Gesetz verboten ist, sei Recht, moralisch und daher nicht zu beanstanden. Man versteigt sich sogar zu der Äußerung, man müsse jede noch so kleine Gesetzeslücke nutzen, die Aktionäre wollten das. Machen Sie Ihren Geschäftspartnern klar, daß nicht das Gesetz, sondern Ihr (hoffentlich) moralisches Empfinden darüber entscheiden, ob ein Geschäft mit Ihnen zustande kommt, oder nicht! Diese einfache Wahrheit wird so manchen Advokaten verblüffen, denn scheinbar lernt man das nicht in deren Vorlesungen...
  • Leider auch nicht verboten, aber jedenfalls verwerflich im obigen Sinne sind die Boni der Banker. Deren Ausmaß zeigt, daß die Damen und Herren jedes rechte Maß verloren haben. Die sind ein Schlag ins Gesicht eines jeden Arbeitnehmers und auch jedes Unternehmers, die ihr Geld auf ehrliche Art und Weise und unter persönlichem Risiko verdienen! Wollen Sie mit solchen Leuten Geschäfte machen? Glauben Sie im Ernst, solche Leute interessieren ausgerechnet Ihre Interessen? Wir können Ihnen aber den rechten Weg weisen. Indem wir ihnen unseren Respekt, unsere Anerkennung, unsere Gesellschaft entziehen, sie verachten, sie nicht mehr zur Kenntnis nehmen. Das hält auf Dauer niemand aus. Geld hat keinen Wert mehr, wenn es niemanden gibt, vor dem man damit prahlen kann. Wir können die Situation ändern  - unsere Politiker wollen das vielleicht nicht einmal.
  • Investmentbanker rechtfertigen ihre obszönen Boni gerne mit den Werten, die sie angeblich schaffen. Wäre das wahr, dann würde auch ein Pokerspieler Werte schaffen.
  • Auch Firmen können sich ihre Geschäftspartner nach moralischen Gesichtspunkten aussuchen - die Firma Bosch hat es vorgemacht! Man kann auch Geld verdienen, ohne eine kriminelle Vereinigung zu sein oder solche zu unterstützen.
  • Prominente sind selten Finanzgenies! Vertrauen Sie besser auf Ihren eigenen gesunden Menschenverstand!
  • Der sog. homo oeconomicus, also ein wirtschaftlich stets vernünftig handelnder Mensch, existiert nur in der Fantasie der Volkswirtschaftler! In der realen Wirtschaft wird das Handeln bestimmt durch Gier, Dummheit, Ignoranz, Geltungssucht, Kriminalität, Verdauungsprobleme, ..., und beängstigend wenig Vernunft (eine Hausfrau hat oft mehr davon als ein Bankvorstand). Deshalb versagen die schönen volkswirtschaftlichen Modelle ja auch immer wieder so monumental.
  • Gier frißt Hirn!
  • Es gibt keine absolut sicheren Anlagen!
  • Langjährigen Freunden bringen wir natürlich Vertrauen entgegen. Doch worauf vertrauen wir? Daß uns diese nicht absichtlich schaden wollen? Ja! Daß uns diese in finanziellen Dingen stets die richtigen Ratschläge geben? Doch wohl eher nicht so sehr. Aber wenn meine Freunde in kurzer Zeit tolle Gewinne gemacht haben? Dann am besten gar nicht!
  • Wenn Sie Ihre Freunde behalten wollen, machen Sie mit Ihnen keine Geschäfte!
  • Wenn Sie mit jemandem Geschäfte machen, dann achten Sie darauf, daß auch Ihr Geschäftspartner einen Schaden hat, wenn Sie einen Verlust erleiden. Das stellt sicher, daß er in Ihrem Sinne arbeitet.
  • Schon Machiavelli wußte: es ist besser, gefürchtet zu werden, als geliebt zu werden. Das gilt auch für das Verhältnis zu Banken und Versicherungen.
  • Vermeiden Sie Dispositionskredite! Die Banken nehmen für diesen ach so bequemen Kredit obszöne bzw. gerade noch nicht sittenwidrige Zinssätze! Wenn es schon ein Kredit sein muß, dann besser ein ganz normaler Bankkredit, den Sie schon für weniger als die Hälfte der Kosten bekommen. Achten sie darauf, von der Bank nicht gleichzeitig eine Restschuldversicherung zu unverschämten Konditionen untergeschoben zu bekommen.
  • Gehen Sie nicht zu einem "Beratungs"-Termin, wenn Sie von der Bank angerufen werden. Das bedeutet, daß Ihr "Berater" Finanzprodukte unter den Kunden verteilen muß, die vornehmlich dem Profit der Bank dienen. Diese muß schließlich die 25% Eigenkapitalrendite erwirtschaften, die der Branchenprimus vorgibt! Vereinbaren Sie Termine, wenn Sie selbst es für richtig halten und bereiten Sie sich gut auf den Termin vor!
  • Banken und Versicherungen wollen nur Ihr Bestes: Ihr Geld. Geben sie ihnen nicht zu viel davon!
  • Das geile, in Billiglohnländern produzierte Schnäppchen, das Sie heute kaufen, kostet morgen Ihren Arbeitsplatz oder den Ihrer Mitbürger. Das Unternehmen macht das Gleiche wie Sie selbst: es kauft (die Arbeitskraft) dort ein, wo sie am billigsten ist. Verglichen mit der Gnadenlosigkeit mancher Schnäppchenjäger (auch eine Form von Gier!) sind (zumindest manche) Unternehmen noch karitative Einrichtungen! Falls Sie zu den Schnäppchenjägern gehören, mein Vorschlag: machen Sie Urlaub in einem Billiglohnland! Schauen Sie sich an, wie die Arbeitnehmer dort leben. Das ist die Zukunft, auf die Sie hinarbeiten!

Wenn Sie nach Lektüre dieser Seite verständlichen Zorn verspüren, dann lassen sie diesen nicht an ihrem "Berater" aus. Die meisten dieser Menschen sind nicht mit dem Ziel Bankkaufmann/Bankkauffrau geworden, mit manchmal kriminellen Drückermethoden um jeden Preis Verträge zu verkaufen. Sie werden von ihren Vorgesetzten mit unglaublichem Druck dazu gezwungen. Und sie riskieren ihren Job, wenn sie deren Vorgaben nicht erfüllen.

Verschaffen Sie sich die Nummer dieser Vorgesetzten in der Bankzentrale. Sagen Sie diesen Herren Ihre Meinung! Lassen Sie sich von ersten patzigen Antworten nicht abschrecken. Diese Herren wissen genau, was sie tun und daß sie ggf. gegen das Gesetz verstoßen. Sie wissen auch, daß sie vor Gericht keine Chance hätten, damit durchzukommen. Und sie verstehen tendenziell nicht mehr von Finanzgeschäften als der Durchschnittsbürger. Wenn Sie sich wehren, helfen Sie Ihrem "Berater" und Sie werden sich besser fühlen. Wenn sich genügend Kunden wehren, dann funktioniert das "Geschäfts-"Modell nicht mehr.

Falls Sie Bank- oder Versicherungs-"Berater" sind und mit Ihrem Gewissen kämpfen: warum nicht für den Verbraucherschutz arbeiten oder eine Gemeinschaft ehrlicher Berater gründen. Vor Ihrem Gewissen können Sie sich nicht damit herausreden, daß Sie nur wegen dem Druck von oben der Oma die Rente geklaut und andere Mitmenschen um ihre Altersvorsorge gebracht haben. Das wird Sie bis ins Grab verfolgen - also helfen Sie mit, diese Machenschaften zu verhindern! Sie werden sich dann besser fühlen.

Mehr kritische Kunden - das wäre gut für uns alle!  Und nicht vergessen: leben und leben lassen!